Private Altersvorsorge: Lohnt sich die Riester- oder die Rürup-Rente mehr für Selbstständige?

Private Altersvorsorge: Lohnt sich die Riester- oder die Rürup-Rente mehr für Selbstständige?

1. Grundlagen der privaten Altersvorsorge in Deutschland

Immer mehr Menschen in Deutschland machen sich Gedanken darüber, wie sie im Alter finanziell abgesichert sein können. Besonders Selbstständige stehen vor der Herausforderung, dass sie meistens nicht automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Deshalb ist es für sie besonders wichtig, sich mit privater Altersvorsorge auseinanderzusetzen.

Die gesetzliche Rente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Für Selbstständige gilt das umso mehr, weil viele von ihnen keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leisten und deshalb keine oder nur eine sehr geringe staatliche Rente erwarten können. Deshalb lohnt es sich, verschiedene Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge zu kennen und miteinander zu vergleichen.

Warum ist private Altersvorsorge notwendig?

  • Absicherung im Alter: Die Lebenserwartung steigt, das heißt, die Zeitspanne im Ruhestand wird immer länger.
  • Lücken in der gesetzlichen Rente: Besonders bei Selbstständigen gibt es häufig Versorgungslücken.
  • Unabhängigkeit: Wer privat vorsorgt, kann seinen Ruhestand selbstbestimmter gestalten.

Welche Optionen gibt es?

In Deutschland gibt es verschiedene Wege, privat fürs Alter vorzusorgen. Zu den bekanntesten Formen gehören die Riester-Rente und die Rürup-Rente (Basisrente). Beide Modelle werden vom Staat gefördert, sind aber unterschiedlich aufgebaut und richten sich an verschiedene Zielgruppen.

Überblick: Altersvorsorgemöglichkeiten für Selbstständige

Option Zielgruppe Staatliche Förderung Flexibilität Besonderheiten
Riester-Rente Angestellte, wenige Selbstständige (bei bestimmten Voraussetzungen) Zulagen & Steuerersparnisse Mittelmäßig Nicht jeder Selbstständige ist förderberechtigt
Rürup-Rente (Basisrente) Vor allem Selbstständige & Freiberufler Steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge Eingeschränkt (keine Kapitalauszahlung möglich) Klassische Lösung für Selbstständige
Private Rentenversicherung Alle Erwerbstätigen Keine direkte Förderung, aber flexible Tarife Sehr hoch (Vertragsgestaltung individuell möglich) Anpassbar an persönliche Wünsche & Ziele

Sich frühzeitig zu informieren und das passende Produkt auszuwählen, ist besonders für Selbstständige wichtig. In den nächsten Abschnitten schauen wir uns genauer an, welche Vor- und Nachteile die Riester- und die Rürup-Rente jeweils bieten und für wen sie sich besonders lohnen könnten.

2. Was ist die Riester-Rente?

Erklärung des Riester-Systems

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge, die 2002 in Deutschland eingeführt wurde. Sie soll besonders Menschen unterstützen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind, um ihre spätere Rente aufzubessern. Das Grundprinzip: Wer selbst in einen Riester-Vertrag einzahlt, bekommt vom Staat Zulagen und eventuell zusätzliche Steuervorteile.

Voraussetzungen für den Abschluss einer Riester-Rente

Nicht jeder darf einen Riester-Vertrag abschließen. Grundsätzlich müssen Sie rentenversicherungspflichtig sein. Das bedeutet: Angestellte können fast immer riestern, Selbstständige allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Für Selbstständige gilt: Sie müssen entweder rentenversicherungspflichtig sein (zum Beispiel als Künstler oder Lehrer) oder mit einem Ehepartner verheiratet sein, der riesterberechtigt ist. Dann kann man als „mittelbar Berechtigter“ trotzdem riestern.

Wer darf riestern? – Übersicht

Personengruppe Riester-berechtigt?
Angestellte (gesetzlich rentenversichert) Ja
Beamte Ja
Selbstständige (ohne RV-Pflicht) Nein*
Künstler/Lehrer (mit RV-Pflicht) Ja
Ehepartner von Riester-Berechtigten Ja (mittelbar berechtigt)

*Ausnahme: über Ehepartner möglich.

Zielgruppe der Riester-Rente

Die Riester-Rente richtet sich vor allem an Angestellte und Beamte. Für Selbstständige spielt sie nur eine Rolle, wenn sie direkt oder indirekt (über den Partner) berechtigt sind. Die Zielgruppe sind also eher Menschen mit regelmäßigem Einkommen und Pflichtbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Staatliche Förderung bei der Riester-Rente

Ein großer Vorteil der Riester-Rente sind die staatlichen Zuschüsse („Zulagen“). Es gibt eine Grundzulage von bis zu 175 Euro pro Jahr für Erwachsene und Kinderzulagen von 185 bis 300 Euro pro Kind und Jahr. Zusätzlich können Beiträge steuerlich abgesetzt werden.

Zulagen im Überblick

Zulage-Art Betrag pro Jahr
Grundzulage für Erwachsene bis zu 175 €
Kinderzulage (vor 2008 geboren) 185 €
Kinderzulage (ab 2008 geboren) 300 €
Sonderzulage Berufseinsteiger (bis 25 Jahre bei Vertragsabschluss) 200 € einmalig

Typische Vertragsmodelle bei der Riester-Rente

Es gibt verschiedene Arten von Riester-Verträgen, die je nach persönlicher Situation gewählt werden können:

  • Sparpläne bei Banken (Riester-Banksparplan)
  • Klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen (Riester-Versicherung)
  • Wohnriester (Förderung für den Kauf oder Bau von Wohneigentum)
  • Bausparverträge mit Riester-Förderung
Kurzvergleich der Modelle:
Modellart Kennzeichen / Vorteile
Banksparplan Sicher, einfache Struktur, niedrige Kosten, aber aktuell niedrige Zinsen
(Fonds-)Versicherung Längere Laufzeit, mögliche höhere Rendite durch Fonds, aber teils höhere Kosten und weniger Flexibilität
Bausparvertrag/Wohnriester Eignet sich für Immobilienkäufer/-besitzer, Förderung für Tilgung oder Baukosten nutzbar

Die Wahl des richtigen Modells hängt stark von Ihren eigenen Lebensplänen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Besonders für Selbstständige lohnt sich ein genauer Blick auf die Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten.

Was ist die Rürup-Rente (Basisrente)?

3. Was ist die Rürup-Rente (Basisrente)?

Überblick der Rürup-Rente

Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, wurde speziell für Selbstständige und Freiberufler entwickelt, die keinen Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung oder zur Riester-Rente haben. Sie ist eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge. Das Besondere: Die eingezahlten Beiträge können steuerlich geltend gemacht werden, was sie für viele Selbstständige besonders attraktiv macht.

Steuerliche Vorteile der Rürup-Rente

Einer der größten Vorteile der Rürup-Rente sind die Steuervorteile. Beiträge zur Rürup-Rente können als Sonderausgaben in der Steuererklärung angegeben werden. Im Jahr 2024 können bis zu 27.566 Euro (für Ledige) bzw. 55.132 Euro (für Verheiratete) zu 100 % steuerlich geltend gemacht werden. Dadurch sinkt das zu versteuernde Einkommen, was besonders bei höheren Einkommen spürbar ist.

Vorteil Beschreibung
Steuerliche Absetzbarkeit Beiträge sind als Sonderausgaben voll absetzbar.
Hoher Maximalbetrag Bis zu 27.566 € (ledig) bzw. 55.132 € (verheiratet) jährlich.
Versteuerung erst im Alter Rente wird erst im Ruhestand nachgelagert besteuert.

Flexibilität der Rürup-Rente

Die Rürup-Rente bietet eine hohe Flexibilität bei den Einzahlungen: Sie können die Höhe der Beiträge selbst bestimmen und diese sogar während der Vertragslaufzeit anpassen – je nachdem, wie Ihre finanzielle Situation es zulässt. Auch eine Unterbrechung oder Reduzierung der Zahlungen ist möglich, falls es wirtschaftlich mal enger wird.

Unterschiede zur Riester-Rente

Kriterium Rürup-Rente (Basisrente) Riester-Rente
Zielgruppe Vor allem Selbstständige & Freiberufler Angestellte & Pflichtversicherte
Staatliche Zulagen Keine direkten Zulagen, aber Steuervorteile Zulagen + Steuerförderung
Flexibilität bei Beiträgen Sehr flexibel, individuell anpassbar Eher starr, Mindesteinzahlungen nötig
Kündigung/Auszahlung vor Rentenbeginn Nicht möglich (lebenslange Rente) Möglich, aber mit Nachteilen verbunden
Vererbbarkeit/Kapitalauszahlung Nicht direkt vererbbar, keine Kapitalauszahlung möglich Kombination aus Kapitalauszahlung und Verrentung möglich
Besteuerung im Alter Nacherlagert (nur die ausgezahlte Rente wird versteuert) Ebenfalls nachgelagerte Besteuerung

Tipp:

Für Selbstständige ohne Anspruch auf Riester-Zulagen ist die Rürup-Rente oft die sinnvollere Alternative wegen der steuerlichen Vorteile und der flexiblen Beitragsgestaltung.

Unterschiede zwischen Riester- und Rürup-Rente für Selbstständige

Wenn es um die private Altersvorsorge für Selbstständige geht, stehen die Riester-Rente und die Rürup-Rente (auch Basisrente genannt) besonders im Fokus. Beide Produkte haben ihre eigenen Regeln, Vorteile und Nachteile – gerade wenn man selbstständig tätig ist. Im Folgenden findest du eine übersichtliche Gegenüberstellung der wichtigsten Aspekte, damit du besser einschätzen kannst, welche Option besser zu deiner persönlichen Situation passt.

Zugänglichkeit

Aspekt Riester-Rente Rürup-Rente
Zielgruppe Hauptsächlich für sozialversicherungspflichtige Angestellte, eingeschränkt auch für bestimmte Selbstständige (z.B. Pflichtmitglieder in der gesetzlichen Rentenversicherung) Für alle Selbstständigen ohne Einschränkungen offen
Zulassungsvoraussetzungen Nicht jeder Selbstständige ist förderberechtigt, oft nur über Umwege wie Ehepartner oder durch Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung Keine besonderen Voraussetzungen – jede/r kann abschließen

Staatliche Förderung und steuerliche Vorteile

Aspekt Riester-Rente Rürup-Rente
Staatliche Zulagen Direkte Zulagen vom Staat (Grundzulage, Kinderzulage), aber nur bei Förderberechtigung möglich Keine direkten Zulagen; Förderung erfolgt ausschließlich über Steuervorteile
Steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge Sonderausgabenabzug bis 2.100 € jährlich inkl. Zulagen möglich; übersteigende Beträge können nicht abgesetzt werden Beiträge bis zu einem Höchstbetrag (2024: 27.566 € für Ledige, 55.132 € für Verheiratete) als Sonderausgaben absetzbar (bis zu 94 % des Beitrags)
Versteuerung in der Auszahlungsphase Renten werden grundsätzlich voll versteuert („nachgelagerte Besteuerung“) Renten werden ebenfalls nachgelagert besteuert – Anteil steigt jährlich bis 2040 auf 100 % an

Flexibilität und Verfügbarkeit der Rente

Aspekt Riester-Rente Rürup-Rente
Kündigung/Auszahlung vor Rentenbeginn Theoretisch möglich, aber mit Nachteilen (Verlust der Förderung, Versteuerung der Auszahlung) Nicht möglich – das angesparte Kapital kann nur als lebenslange Rente ausgezahlt werden, keine Einmalauszahlung oder Kündigung vor Rentenbeginn möglich.
Kombination mit Berufsunfähigkeitsabsicherung möglich? Eingeschränkt, da die Förderung meist an reine Altersvorsorgeprodukte gebunden ist. Möglich: Ein Teil der Beiträge kann auch zur Absicherung einer Berufsunfähigkeit verwendet werden.
Anpassungsfähigkeit der Beiträge während der Laufzeit Möglich; Beiträge können flexibel angepasst oder zeitweise ausgesetzt werden. Ebenfalls flexibel; Anpassungen nach persönlicher finanzieller Lage sind möglich.
Kapitalauszahlung zu Rentenbeginn Bis zu 30 % des angesparten Kapitals kann auf einmal ausgezahlt werden. Nicht erlaubt – es gibt nur die monatliche Rentenzahlung.
Vererbbarkeit Möglich, aber abhängig von Vertragsgestaltung; meist an Ehepartner oder kindergeldberechtigte Kinder. Eingeschränkt – im Todesfall vor Rentenbeginn Rückzahlung an Hinterbliebene mit Abzügen möglich; nach Rentenbeginn meist keine Vererbung mehr.

Fazit zum Vergleich der Unterschiede in den wichtigsten Aspekten:

Die Riester-Rente bietet für Selbstständige nur dann Vorteile, wenn sie förderberechtigt sind – beispielsweise als pflichtversicherte Selbständige oder über den Ehepartner. Die staatlichen Zulagen können attraktiv sein, jedoch sind die Zugangshürden relativ hoch. Die Rürup-Rente hingegen steht allen Selbstständigen offen und glänzt besonders durch ihre steuerlichen Vorteile und Flexibilität bei den Beiträgen. Allerdings ist das angesparte Kapital sehr unflexibel nutzbar: Es gibt keine Möglichkeit einer Einmalauszahlung oder Kündigung vor Rentenbeginn.

Letztlich kommt es darauf an, ob du Wert auf staatliche Zulagen legst und ob du überhaupt förderberechtigt bist. Für viele Selbstständige stellt die Rürup-Rente aufgrund ihrer Steuerersparnis und breiten Zugänglichkeit meist die passendere Lösung dar.

5. Vor- und Nachteile beider Vorsorgeformen

Wenn Selbstständige in Deutschland über ihre private Altersvorsorge nachdenken, stehen oft zwei Modelle im Fokus: die Riester-Rente und die Rürup-Rente (auch Basisrente genannt). Beide Produkte bieten spezifische Vorteile, aber auch einige Einschränkungen – je nach persönlicher Lebenssituation, Einkommen und Steuerstatus. Damit du als Selbstständiger eine fundierte Entscheidung treffen kannst, findest du hier eine praktische Übersicht der jeweiligen Vor- und Nachteile.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Aspekt Riester-Rente Rürup-Rente (Basisrente)
Zielgruppe Eher für Angestellte und bestimmte Selbstständige mit rentenversicherungspflichtigem Einkommen interessant Speziell für Selbstständige und Freiberufler entwickelt
Staatliche Förderung Zulagen (Grundzulage, Kinderzulage) und Steuervorteile möglich Hohe steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge bis zu 100%
Steuerliche Behandlung der Beiträge Begrenzte steuerliche Absetzbarkeit (bis max. 2.100 € pro Jahr) Beiträge können bis zu 27.566 € (Stand 2024; bei Zusammenveranlagung doppelt so viel) als Sonderausgaben angesetzt werden
Flexibilität bei Beitragszahlung Eher unflexibel, regelmäßige Einzahlungen erforderlich Sehr flexibel; Höhe und Zeitpunkt der Einzahlungen frei wählbar
Verfügbarkeit des Kapitals im Alter Teilweise Kapitalauszahlung zum Rentenbeginn möglich (max. 30%) Nur lebenslange monatliche Rentenzahlungen; keine Kapitalauszahlung möglich
Kündigung & Rückkaufswert Möglich, jedoch oft mit Verlusten verbunden Nicht kündbar wie klassische Versicherungen; kein Rückkaufswert vor Rentenbeginn
Anrechnung auf Grundsicherung im Alter Nicht geschütztes Vermögen; wird ggf. angerechnet Besser geschützt vor Anrechnung auf Grundsicherung im Alter (Pfändungsschutz)
Vererbbarkeit / Hinterbliebenenschutz Möglich mit Zusatzvereinbarung (z.B. Rentengarantiezeit) Möglich mit Zusatzoptionen, z.B. Hinterbliebenenrente oder Beitragsrückgewähr bei Tod vor Rentenbeginn
Kostenstruktur & Transparenz Oft höhere Abschluss- und Verwaltungskosten, komplexe Produkte Kosten variieren stark; eher transparente Tarife durch Konkurrenzdruck am Markt
Einsatzbereich / Flexibilität für Selbstständige Nicht für alle Selbstständigen zugänglich, da bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen (z.B. Pflichtmitgliedschaft in gesetzlicher Rentenversicherung) Für nahezu alle Selbstständigen offen, keine Pflicht zur Mitgliedschaft in einem bestimmten System nötig

Wann welche Rente sinnvoll ist?

Riester-Rente: Kann sich lohnen, wenn du als Selbstständiger rentenversicherungspflichtig bist oder eine Familie hast und von hohen Zulagen profitieren möchtest.
Rürup-Rente: Ist besonders attraktiv für gutverdienende Selbstständige und Freiberufler, die hohe Beiträge steuerlich absetzen wollen und Wert auf flexible Einzahlungen legen.

Praxistipp:

Überlege dir vor Abschluss einer Altersvorsorge immer genau: Welche Förderung passt zu meiner Situation? Wie wichtig ist mir Flexibilität oder ein steuerlicher Vorteil? Lass dich am besten individuell beraten, um das passende Produkt zu finden.

6. Fazit: Welche Altersvorsorge lohnt sich für Selbstständige?

Die Wahl zwischen der Riester- und der Rürup-Rente ist für viele Selbstständige eine wichtige Entscheidung. Beide Modelle bieten Vorteile, aber auch Einschränkungen – je nachdem, wie die eigene Lebenssituation aussieht. Damit du einen schnellen Überblick bekommst, findest du hier eine kurze Zusammenfassung sowie eine Orientierungshilfe, welche Altersvorsorge besser zu dir passen könnte.

Riester-Rente oder Rürup-Rente? Ein Vergleich

Kriterium Riester-Rente Rürup-Rente (Basisrente)
Zielgruppe Angestellte, Beamte, bestimmte Selbstständige mit Pflichtversicherung Selbstständige, Freiberufler, Gutverdiener
Staatliche Förderung Zulagen und Steuervorteile Steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge
Flexibilität bei Beiträgen Eher eingeschränkt, Mindestbeitrag nötig für volle Förderung Hohe Flexibilität bei Beitragshöhe und -zeitpunkt
Verfügbarkeit im Alter Kapitalauszahlung teilweise möglich (bis 30%), Rest als Rente Ausschließlich lebenslange monatliche Rente, keine Kapitalauszahlung
Vererbbarkeit/Übertragbarkeit Möglich unter bestimmten Bedingungen (z.B. an Ehepartner) Nur eingeschränkt möglich (z.B. Rentengarantiezeit)
Kündigung/Auszahlung vor Rentenbeginn Möglich, aber hohe Verluste durch Rückzahlungen von Zulagen und Steuervorteilen Nicht möglich – einmal eingezahlt bleibt das Geld bis zur Rente gebunden
Besteuerung in der Auszahlungsphase Beträge werden voll versteuert (nachgelagerte Besteuerung) Beträge werden voll versteuert (nachgelagerte Besteuerung)
Für wen besonders geeignet? Nur für förderberechtigte Selbstständige mit Kindern oder Ehepartnern ohne eigenes Einkommen sinnvoll Ideal für Selbstständige und Freiberufler ohne Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung oder mit hohem Einkommen

Orientierungshilfe zur Auswahl der richtigen Altersvorsorge

Wann passt die Riester-Rente?

  • Du bist als Selbstständiger pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung.
  • Du hast Kinder oder einen nicht berufstätigen Ehepartner (wegen der Zulagen).
  • Du möchtest von staatlichen Zulagen profitieren.

Wann ist die Rürup-Rente besser geeignet?

  • Du bist komplett selbstständig oder freiberuflich tätig und hast keinen Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung.
  • Du möchtest hohe Beiträge steuerlich absetzen – besonders interessant bei hohem Einkommen.
  • Dir ist eine lebenslange monatliche Rente wichtig und du brauchst keine einmalige Kapitalauszahlung.
Tipp aus der Praxis:

Lass dich am besten individuell beraten! Viele Steuerberater oder unabhängige Finanzberater in Deutschland kennen die Besonderheiten für Selbstständige und können helfen, das passende Modell zu finden. Am Ende kommt es auf deine persönlichen Ziele, deine familiäre Situation und dein Einkommen an.